neue Blickwinkel im Umgang mit Kindern, jugendlichen und erwachsenen Menschen mit seelischen, geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen
Schon seit Längerem lassen sich Veränderungen in Jugend- und Eingliederungshilfe feststellen. Diagnosenstellungen werden komplizierter und uneindeutiger, die emotionalen Problemstellungen von Kindern, Jugendlichen und (vor allem jungen) Erwachsenen nehmen zu, soziale Verhaltensweisen erscheinen schwieriger und die Fallverläufe komplexer.
Die oft gestellten kurzen Zeiträume um Veränderungen /„Verbesserungen“ sichtbar zu machen, entsprechen nicht den emotionalen und geistigen Möglichkeiten der Klienten:innen. Immer stärker stellt sich heraus, dass die vorherrschenden Krankheitsbilder mit Entwicklungsbeeinträchtigungen, einem dauerhaft deregulierten Stresssystem und damit verbundenen ständigen Überforderungssituationen, sowie häufigen Krisen zusammenhängen.
Zu den hieraus resultierenden Schwierigkeiten, mit denen sich Mitarbeiter:innen in Einrichtungen der Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe und des Bildungssektors in der Arbeit mit den von ihnen betreuten und begleiteten Menschen konfrontiert sehen, gehören: starke Reifeverzögerungen durch früh erfahrende Stressoren, nur geringe soziale Kompetenzen, geringes Einfühlungsvermögen, gestörtes Bindungsverhalten und fehlende Körper- und Selbstwahrnehmung, – das Ganze bei kaum feststellbaren protektiven Faktoren.
Trotz andauernder „Absturzerfahrungen“ werden wohlmeinende Hilfsangebote häufig abgelehnt, frei nach dem Motto: „Alles schon gehört, alles schon gesagt“.
Auf der Grundlage des Konzepts der „Systemischen Stressregulation“ geben wir mit bindungszentrierter Arbeit und reslienzförderlichen Interventionen Antworten auf diese schwierigen Ausgangslagen.
Immer mit Blick auf die individuellen Bedarfe der Klient:innen schaffen gezielte Bindungsangebote und vertrauensbasierte Herangehensweisen die Basis dafür Resilienz zu fördern und Personen wieder handlungsfähig und selbstwirksam werden zu lassen.
Resilienz als systemisches Konzept geht von der Annahme aus, dass Menschen (als personale Systeme) grundsätzlich in der Lage sind sich an Veränderungen (in sozialen Systemen) flexibel anzupassen und sich selbst zu regulieren.
Hat Entwicklung in sozialen Umwelten ohne oder mit nur wenigen resilienzförderlichen Faktoren stattgefunden ist häufig die körperliche und seelische Flexibilität nur gering ausgeprägt.
Mit entsprechenden Hilfestellungen lässt sich verloren gegangene psychische Anpassungsfähigkeit ebenso wie nur gering entwickelte psychische Stabilität erneut herstellen, was sich wiederum günstig auf den Erwerb neuer Fähigkeiten (Lernfähigkeit) auswirkt.
Mit der Qualifizierungsreihe „Fachkraft für Bindung und Resilienz“ sprechen wir Mitarbeiter:innen sozialer Einrichtungen und Dienste an, die neue Wege im Umgang mit Klient:innen – Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – erlernen wollen, deren Lebenssituation durch massive Überforderungserfahrungen gekennzeichnet war und die hierauf mit Aggression, Rückzug, massivem Angsterleben oder körperlichen Symptomen reagieren.
Inhalte der Qualifizierungsreihe
- Block A: Das Konzept der systemischen Stressregulation
- Block B: praktisches Erlernen und Umsetzen